Alltag auf deutschen Autobahnen: Stau und Baustellen, kilometerlange Schlangen, die den LKW Fahrer nicht selten stundenlang aufhalten und die häufig zu Unfällen führen, weil ein anderer übermüdeter LKW Fahrer den Stau übersah und in das Stauende hinein fuhr.

Jeder kennt diese Berichte über Stau, Unfälle und Baustellen aus den Verkehrsmeldungen oder vom eigenen Erleben auf der Autobahn
Unangenehme Zwischenfälle und Erlebnisse, von denen jedoch meist LKW Fahrer betroffen sind. So galt auch für 2013, nach einem Bericht von "Auto Bild" die Tatsache, dass für LKW-Fahrer das Schneckentempo häufig angesagt war und die schnelle Fahrt auf deutschen Autobahnen die Ausnahme bildete. Es wurden allein im Jahre 2013 insgesamt etwa 415.000 Staus auf den Autobahnen der Bundesrepublik gezählt, die eine Gesamtlänge von 830.000 Kilometern ergaben. Meist waren dabei Baustellen die Ursache, jedoch auch Unfälle oder liegengebliebene Fahrzeuge, beispielsweise aufgrund einer Bereifung, die nicht der Witterung entsprach oder infolge technischer Mängel. Für viele Spediteure und Brummifahrer wurde ihr Alltag auf deutschen Straßen und Autobahnen dadurch zur Geduldsprobe.



Besonders sind diese 3 Bundesländer betroffen
Wer die Staumeldungen hinsichtlich der betroffenen Autobahnabschnitte und der Länge der Autoschlangen analysiert, stößt immer wieder auf 3 Bundesländer, auf deren Autobahnen und Bundesstraßen mehr als die Hälfte aller Verkehrsbehinderungen auftreten. Dies ist Nordrhein-Westfalen mit fast 30 % aller gemeldeten Verkehrsbehinderungen, gefolgt von Bayern mit 15 % der Verzögerungen und schließlich Baden-Württemberg mit etwa 11 % der verkehrsbedingten Wartezeiten. Analog ist die Reihenfolge beim Vergleich der jährlichen Staukilometer. Auf die neuen Bundesländer entfallen dagegen nur knapp 7 % aller Staumeldungen, was vermutlich an dem dort geringeren Verkehrsaufkommen und an den neu ausgebauten Straßen und Autobahnen liegt. Im jahreszeitlichen Verlauf kommt es im Monat Oktober, laut Auskunft des ADAC, zu den meisten Verkehrsbehinderungen auf deutschen Straßen und Autobahnen. Einerseits gibt es hier in vielen Bundesländern Herbstferien, andererseits läuft das beginnende Weihnachtsgeschäft in diesem Monat bei vielen Versandhändlern bereits auf Hochtouren, was den meisten Spediteuren jahreszeitliche Hochkonjunktur beschert.

Ärgernis Baustelle

Immer wieder werden Dauer- und Wanderbaustellen zu ärgerlichen Hindernissen auf deutschen Autobahnen, vor denen sich besonders der LKW-Verkehr, nicht selten mehrere Stunden lang, staut. Betrachtet man andere Länder innerhalb des europäischen Straßen- und Autobahnnetzes, so scheint gerade die Bundesrepublik von einer besonderen Bauwut betroffen zu sein. Dies erweckt nicht selten den Anschein, dass öffentliche Gelder, sofern vorhanden, möglichst schnell verbraucht, sprich verbaut werden müssen, sofern sie einmal da sind. In diesem Zusammenhang fiel nun allerdings immer wieder eine Autobahn in den neuen Bundesländern auf. Die A 14, die den Raum Dresden mit der Altmark verbindet. Die erst nach der Wende fertig gestellte Autobahn wurde immer wieder zum Schauplatz halbseitiger Sperrungen infolge regelmäßig wiederkehrender Baumaßnahmen. Betonkrebs, wurde als Begründung angegeben. Ein mit der Sanierung der A 14 beauftragtes Straßen- und Tiefbauunternehmen habe mangelhaften Beton verwendet. Fraglich nur, warum dies erst auffiel, nachdem die Autobahn fertig gestellt worden war. Die Konsequenz: immer wieder Baustellen, halbseitige Sperrungen und kilometerlange Schlangen aus LKWs und PKWs, wobei sich auf den wegen Bauarbeiten gesperrten Fahrspuren mitunter tagelang gar nichts tat, sondern lediglich die rot-weißen Absperrpylonen und die verwaisten Pausenanhänger der Bauarbeiter einsam herum standen.

Was tun?

Viele Menschen sind beruflich auf ein schnelles Vorankommen auf Autobahnen und Straßen angewiesen. Auch zahlreiche wichtige Güter müssen hier transportiert werden. Um Verzögerungen wirksam zu bekämpfen, ließe sich einiges tun. Nachbarländer, wie beispielsweise Frankreich, machen es uns vor. Autobahnen an entsprechenden Schwerpunkten könnten mehrspurig ausgebaut, Bauwut, Dauer- und Wanderbaustellen, könnten sinnvoll kontrolliert werden, mit dem Ziel, nur dort zu bauen, wo es notwendig ist und dies auch innerhalb eines vertretbaren Zeithorizontes, damit der Verkehr, vor allem jedoch der LKW-Verkehr, zügig rollt und nicht steht. Dies sollte schließlich im Interesse aller Verkehrsteilnehmer liegen.